MusikarbeiterInnenkapelle FAQ
Wir haben zwar Arbeiterlieder im Repertoire, allerdings sind wir keine ArbeiterInnen-Kapelle, sondern eine MusikarbeiterInnen-kapelle.
Den Begriff "Musikarbeiter" hat die deutsche Band Kraftwerk geprägt, deren Mitglieder sich gerne als "Musikarbeiter" bezeichnet haben. Der Namensvorschlag für die frisch gegründete Kapelle ist vom Sänger Austrofred gekommen, der bei unserem ersten Auftritt 2007 die Rolle des Stabführers übernommen hat.
Von Kraftwerk spielen wir übrigens das Stück "Das Model", das unsere erste selbst arrangierte Nummer war.
Die MusikarbeiterInnenkapelle ist nicht politisch; jede und jeder von uns hat eine eigene Meinung. Apolitisch sind wir trotzdem nicht.
Im Laufe unserer Geschichte sind wir immer wieder etwa für Menschenrechte aufgetreten und wir spielen gerne Benefizkonzerte für gute Zwecke.
Wir haben außerdem Lieder der ArbeiterInnenbewegung im Repertoire – das hat mit unserer Gründungsgeschichte zu tun – und wir spielen sie immer wieder gerne. Wir nehmen etwa jedes Jahr am Ersten Mai, dem Tag der Arbeiterbewegung, am traditionellen Aufmarsch der SPÖ in Wien teil. Das erfolgt auf Anfrage der Sektion der Partei im Bezirk Ottakring.
Die MusikarbeiterInnenkapelle wurde 2007 in Wien vom Musiker Stefan Schauer gegründet, der bei uns Posaune spielt:
"Die Idee entstand im Gespräch mit meinem Freund Wolfgang Kopper. Er ist bei der SPÖ in 16. Wiener Bezirk aktiv und wir haben uns es lustig vorgestellt, am traditionellen Aufmarsch der SPÖ-Sektionen am Ersten Mai mit einer Kapelle teilzunehmen.
Ich bin in Oberösterreich aufgewachsen und ich bin, wie viele MusikerInnen am Land, in meiner Dorfkapelle sozialisiert worden. Die konservative Form hat mir dort nicht gefallen, aber das gemeinsame Spielen hatte schon einen Reiz. Ich wollte sehen, ob Blasmusik auch anders geht. Mit der Idee habe ich alle Menschen, von denen ich wusste, dass sie ein Blasinstrument erlernt haben, zusammengetrommelt und wir sind am 1. Mai 2007 als Blasmusikkapelle marschiert. Damals nur mit ArbeiterInnenliedern.
Ursprünglich habe ich das Ganze als einmaligen Auftritt geplant. Aber es hat viel Spaß gemacht und so haben wir entschieden, als progressive Blasmusikkapelle aktiv zu bleiben. Wir haben unser Repertoire mit selbst arrangierten Covers aus Elektro, Pop, New Wave und ähnlichen Genres erweitert. Im August 2007 haben wir beim Temp-Festival in Greifenstein, einem Elektrofestival, unseren zweiten großen Gig gespielt. Die MusikarbeiterInnenkapelle war in ihrer jetzigen Form geboren."
Viele der Gründungsmitgliedern haben in ihrer Jugend in Landkapellen gespielt, die ihre Mitglieder in teure Trachtenuniformen einkleiden. Man weiß bei solchen Kapellen immer genau, wer dabei ist und wer nicht (mehr): Wer eine Uniform bei sich im Schrank hat, ist dabei.
Wir haben keine Uniform, also haben wir keinen genauen Überblick über unsere Mitglieder.
Trotzdem können wir sagen, dass unser harter Kern aus ungefähr 50 MusikarbeiterInnen besteht. Bei Auftritten sind wir meist zwischen 25 und 40.
Seit der ersten Probe sind Eva Schlögl (Saxophon), Gabi Zwölfer (damals Klarinette, jetzt Tenorhorn), Pepi Öttl (Klarinette), Peter Schachinger (Trompete), Peter Schauer (Tenorhorn) und Stefan Schauer (Posaune) dabei.
Die MusikarbeiterInnenkapelle ist ein Kollektiv; wir haben keinen Chef, keine Chefin.
Wir haben zurzeit einen Kapellmeister und eine Kapellmeisterin. Laurenz Ennser-Jedenastik und Krista Lirscher leiten unsere Proben und sie versuchen, dass wir bei Auftritten harmonisch oder zumindest synchron spielen. Die Menschen im Publikum erkennen sie daran, dass sie – meistens auf einer Bierkiste hüpfend – ihnen den Rücken zeigen.
Die Kapelle versteht sich als basisdemokratisch, trotzdem braucht das Kollektiv einiges an Organisationsarbeit. Diese Arbeit übernehmen dankenswerterweise in erster Linie die beiden Mitglieder unseres "Obkollektivs": Regine Bohrn (Altsaxofon) und Robert Jacobi (Posaune). Weiters gibt es zwei Kassiere, Kaz Zechmeister (Posaune) und Peter Schachinger (Trompete), und zwei Schriftführer, Stefan Arbeithuber (Klarinette) und Paul Hamilton (Trompete). Wir haben auch zwei "Bierwarte": Willy Fackelmayer (Schlagzeug) und Stefan Schauer (Posaune). Notenwartin ist Céline Béal (Querflöte).
Wichtig für uns sind auch unsere ArrangeurInnen und KomponistInnen. Besonders produktiv waren bis jetzt Alexander Konas, Irene Grabherr, Krista Lirscher, Lars Stockreiter, Laurenz Ennser-Jedenastik, Mathias Mayrbäurl, Melanie Pilat, Michael Suszynski, Stefan Schauer, Willy Fackelmayer.
Von Kraftwerk zu Billie Eilish über New Order und Bilderbuch. Unsere erste Liebe sind ArbeiterInnen-Lieder und Techno- sowie Elektrocover gewesen. Im Laufe der Jahre hat sich dann unser Repertoire erweitert. Denn unsere ArrangeurInnen haben sich immer wieder etwas Überraschendes einfallen lassen. Baby one more time als Polka? Alles ist möglich.
2024 haben wir eine Musik für den Stummfilm Die kleine Veronika von Robert Land (1929) komponiert – mit MusikarbeiterInnen-Flair. Wir spielen sie bei Filmvorführungen live.
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Wir haben außerdem MusikarbeiterInnen-Stoffsackerln, T-Shirts, Warnwesten, Anstecknadeln, Stickers, Postkarten… für dich, wenn du willst. Du kannst sie bei unseren größeren Auftritten kaufen – insbesondere am Ersten Mai am Nachmittag vor dem "Rhiz" am Wiener Gürtel. Wenn du nicht sicher bist, ob bei einem bestimmten Konzert Merch da sein wird, kannst du uns gerne zuvor kontaktieren:
booking@musikarbeiterkapelle.net
Wir freuen uns immer über coole Auftrittsmöglichkeiten oder interessante gemeinsame Projekte.
Über Anfragen wird bei uns im Kollektiv entschieden. Bevor wir zusagen, prüfen wir, ob genug Mitglieder Zeit und Lust haben.
Wenn du gerne die MusikarbeiterInnenkapelle engagieren oder mehr erfahren möchtest, bitte lese unseren Leitfaden für VeranstalterInnen durch und schreibe uns gerne:
booking@musikarbeiterkapelle.net.